|
|
Drei Spiele: Kreuzworträtsel, Drachenflieger (Inflation) und Fangenspielen (Daphne und Apollo)
Mischtechnik, 80 x 80 cm, bzw. 120 x 120 cm, Preis je 1800 Euro
Um Geld, mit Geld spiele ich.
Geld, abstrakt, objektiv, ja trocken debattiert in den Zeitungs- und Bücherzitaten, die ich verwendet habe. Aber in eine
Sprache verwandelt, die als äußerst unobjektiv, gefühlsgeladen, instinktiv gilt: Kunst. Und doch lässt
sich die Kunst mit den Spielregeln des Geldes zähmen! So nimmt sie eine Form an, beschreibt eine Welt, in der Freiheit
Grenzen gesetzt bekommt: Das Spiel. - Mit Geld und Spiel gleichermaßen, wollen wir die Welt regeln und dominieren.
Beide sind eine Summe des Lebens, eine Reduktion in Schemen, die das Gegebene filtern, sodass aus ihnen letztlich das
Künstliche des menschlichen Triebs als optische Wollust hervorquillt. (Die Kunst)
1. Kreuzworträtsel
Die Fragen dieses Rätsels kreisen fast ausschließlich um Geld- und Münzkunde. Manche Antworten sind mit
Überlegung auch für den Nicht-Fachmann zu erraten! Und natürlich betreffen alle Fragen nur die
europäische Kultur! So spielen wieder europäische historische Schriften die Hauptrolle, von der Capitalis Rustica
bis zur Capitalis Monumentalis. Mit den urchristlichen Inschriften in lateinischer Sprache, die in Fragmente zu lesen sind,
wird hier eindeutig auf die Recherche und Wiedererkennung der Wurzeln unserer Kultur hingewiesen. Die Schlichtheit der
Inschriften wird durch die großzügig verzierten, detailreichen Banknoten ergänzt. Können Sie mit den
richtigen Antworten ein vollkommenes Bild schaffen?
2. Drachenflieger (Inflation)
Ein Drachen wird vom Wind getragen, aber man muss ihn führen können. Die dominierende Schriftart dieses Werks ist
wieder die Bâtarde (siehe 1.). Mit ihren geschwungenen und spitzen Pinselzügen bewahrt sie den Sinn für
Bewegung trotz des strengen Formats. Die Texte sind alle Zeitungsausschnitte, die von den täglichen Ab- und
Aufschwüngen des Euro berichten. Kein Wort weicht von der sachlichen Berichterstattung ab. Der Inhalt wird also nicht
verfremdet, trotz der für die Ökonomie unkonventionellen Sprache der Kalligraphie und der Stickerei. Diese
verspielte Synthese zeigt eine harmonische Übersetzung für die Tatsachen der Ökonomie.
3. Fangen spielen (Daphne und Apollon)
Die griechische Legende erzählt von der Nymphe Daphne, zu der Apollon - Gott der schönen Künste und des
Wissens um Zukünftiges! - in unzügelbarer Leidenschaft entbrannt war. Seine Liebe wurde nicht erwidert. Daphne floh
vor den Annäherungsversuchen, doch Apollon holte sie bald ein, konnte sie schon fassen, da hatten die Götter
Erbarmen mit der verzweifelten Daphne: Sie verwandelten sie in einem Baum. In einem Lorbeerbaum, weswegen Apollon sich
seitdem mit Lorbeerblätter schmückt. Diese Geschichte der Umwandlung bietet eine treffende Zusammenfassung für
den Versuch Europas, mittels einer neuen Währung eine starke ökonomische Identität zu bilden. So hat sich die
griechische Antike wieder einmal als Vorbild erwiesen! Die Texte sind in einer "Bâtarde"-Schrift handgeschrieben; eine
Ende des 13. Jahrhunderts entstandene Schriftart. Hier geben sie Auszüge aus einem Zeitungsartikel wieder, der sich mit
der EZB befasst.
Susanna Cardelli
|
|
|